Ferienspiele 2008

Eschweiler Nachrichten vom 16.07.2008
Eschweiler Nachrichten vom 25.07.2008

800 Liter Wasser für 60 Wasserpistolen...

Röher Kinder können nicht über Langeweile klagen

Eschweiler. Ein richtig guter Tag beginnt mit einem ordentlichen Frühstück. Das findet auch Heinz-Peter Wiesen. Daher hat der Leiter des Kinderferienwerks Eschweiler-Röhe zusammen mit seinen sechs Betreuern für jeden Morgen eine gemeinsame Mahlzeit eingeplant. «Das machen wir dieses Jahr zum ersten Mal, da wir in der Vergangenheit immer häufiger beobachten mussten, dass Kinder ohne Essen zu unserem Ferienprogramm kamen», schildert Wiesen. Hier zeigt sich das manchmal abstrakt diskutierte Thema Kinderarmut konkret und greifbar vor Ort.

Außerdem macht das Frühstück gemeinsam mit den Freunden viel mehr Spaß. Gestärkt ging es am Montag dann zunächst einmal nach draußen. Neben dem Jugendheim spielten die Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren ausgelassen auf der Wiese. Die Jungs funktionierten gleich jeden (Hüpf-)Ball in einen Fußball um und eiferten so den großen Kicker-Vorbildern nach. Doch auch beim Seilspringen, Jonglieren oder Stelzenlaufen fanden viele Ferienkinder ihren Spaß.

54 Teilnehmer kann Heinz-Peter-Wiesen dieses Jahr verzeichnen, dazu sechs Betreuer. «Das sind Ehrenamtler, die für ihre Hilfe sogar noch den Kinderpreis bezahlen», lobt Wiesen den starken Einsatz. Denn nur so und mit einer Bezuschussung durch den eingetragenen Kinderferien-Verein können die niedrigen Preise gehalten werden.

Diese Woche geht es unter anderem noch zur Schwebebahn nach Wuppertal. Mit eben dieser fährt die lustige Reisegruppe dann in den Zoo. Zum Jülicher Brückenkopfpark fährt das Röher Ferienprogramm mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bevor für die Touren zum belgischen Spielplatz Bokrijk sowie zum Kerny-Familienpark wieder ein gemieteter Reisebus in Anspruch genommen wird.

Seit 30 Jahren bietet das Kinderferienwerk Röhe Daheimgebliebenen ein abwechslungsreiches Ferienangebot und kann somit auf eine lange Tradition zurückblicken. «Seit einigen Jahren besorge ich zum Auftakt immer zwei große 800-Liter-Wassertanks, um damit rund 60 Wasserpistolen aufzufüllen», erzählt Heinz-Peter Wiesen. Für die Kids immer wieder eine Mords-Gaudi und in ein paar Jahren sicherlich auch traditioneller Bestandteil des Ferienprogramms in Röhe.

(sh)

Jonglieren wie die Profis: Am ersten Tag wird im Röher Jugendheim gespielt, danach geht's jeden Tag auf Reise.
Foto: Stefan Herrmann

Zum guten Schluss lockt heute Gelsenkirches Zoo

Kinderferienwerk Röhe beendet die Ferienspiele mit einem Besuch in der Tierwelt. Auf Spielenachmittag folgen abwechlungsreiche Ausflüge.

Eschweiler. Endlich ist auch der Sommer wieder da! Da freuten sich die 44 kleinen Teilnehmer des Kinderferienwerks Röhe gleich doppelt, dass es zum Abschluss einer spannenden Woche in den „Zoom“ Gelsenkirchen ging. Hinter diesem neumodischen Wort versteckt sich der vormalige Ruhrzoo, allerdings nach einer Grunderneuerung.

Über 135 Tierarten galt es unter anderem in der Alaska-Erlebniswelt, in einer naturnahen Löwen- und Hyänenanlage oder in einem afrikanischen Dorf zu entdecken. Nach einem anstrengenden und erlebnisreichen Tag endet heute Abend mit der Heimkehr zum Röher Jugendheim das diesjährige Programm von Hein-Peter Wiesen und seinem engagierten Team.

„Es ist immer schön, wenn man sieht, dass sich Kinder freuen“, lässt das Leuchten in den Augen der Mädchen und Jungen Leiterin Andrea Pfeiffer alle Anstrengungen vergessen. Zusammen mit sechs Betreuern hat sie das Programm der zweiten Woche aufgestellt. Zum „grauenhaften“ Auftakt am Montag bei herbstlichen Temperaturen und Nieselregen musste die geplante Schatzsuche durch Röhe leider ausfallen. Aber auch beim Spielen in Jugendheim hatten die Ferien-Kids eine Menge Spaß.

Am frühen Dienstagmorgen stieg die muntere Reisegruppe in den Reisebus mit Ziel Oberhausen. Im Centropark erlebten die 6 bis 14 Jahre alten Kinder einen schönen Tag, am Mittwoch ging's dann zum Abenteuerspielplatz in Aachen, bevor am Donnerstag ein Ausflug ins Bubenheimer Spieleland anstand.

Schon nach wenigen Tagen bewährt hat sich das dieses Jahr zum ersten Mal angebotene Frühstück. „Die beste Idee, die ich jemals hatte“, meint Heinz-Peter Wiesen. Zum einen ist es einfach schön, dass Kinder und Betreuer so gemeinsam den Tag beginnen, zum anderen wird dadurch gewährleistet, dass auch jeder gut gestärkt in die anstrengenden Tage starten konnte. (sh)

Die Kleinen des Ferienwerks Röhe fuhren unter anderem nach Oberhausen und in die „Zoom-Erlebniswelt“ Gelsenkirchen.
Foto Stefan Herrmann .